Düster und bedrohlich beginnt dieser Abend, wenn die ersten Takte von Beethovens „Egmont“ Ouvertüre erklingen. Doch was folgt ist alle andere als ein Trauerspiel. Denn Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 lässt alle Schwermut sogleich verfliegen. Es ist ein lebensbejahendes Stück, das Klavier strahlt voller Zuversicht und lässt sich selbst von den schwarzmalerischsten Äußerungen des Orchesters im zweiten Satz nicht unterkriegen.
Es ist fesselnd, wartet mit wunderschönen Melodien auf und lädt zum Träumen ein. Diese Eigenschaften teilt es sich mit Brahms‘ zweiter Sinfonie: „[Sie] scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen.“ Welch hohes Lob aus der Feder des beinahe gefürchteten Wiener Musikkritikers Eduard Hanslick! Und wenn nun die Wiener Symphoniker die Werke dieser beiden in Wien beheimateten Komponisten anstimmen, die ihnen seit vielen Generationen in Leib und Seele übergegangen sind, dann erleben Sie bei uns nicht nur einen musikalisch unvergesslichen Abend – Sie erleben das authentische Wien.
Beatrice Rana Klavier
Wiener Symphoniker
Jaap van Zweden Dirigent
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre (9 Min.)
aus: Musik zu »Egmont« op. 84 (1809–10)
Ouvertüre und Begleitmusik zu Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 (1804–06) (32 Min.)
Andante con moto
Rondo. Vivace
Allegro moderato
PAUSE
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 (1877) (41 Min.)
Adagio non troppo – L'istesso tempo, ma grazioso
Allegretto grazioso (Quasi Andantino) – Presto ma non assai
Allegro con spirito
Allegro non troppo