Trailerpark vollführen mit herausfordernder Leichtigkeit einen Drahtseilakt zwischen gesellschaftlichen Tabus und genialen Meisterwerken. Mit provokant-rhetorischem Geschick treten sie über die Grenzen sozialer Konventionen hinaus und schüren mit politischer Inkorrektheit nicht selten Empörung. Mit ihrem unkonventionellen Stil treffen sie den Nerv gleich mehrerer Generationen.
Trailerpark ist eigentlich ein im Jahr 2009 gegründetes unabhängiges Musiklabel, über das vor allem Hip-Hop veröffentlicht wird. Die Rapper Alligatoah, Basti, Sudden und Timi Hendrix standen unter dem gleichen Namen auch als Band auf der Bühne und veröffentlichten in dieser Formation bereits mehrere Alben. Zynische Wortspiele und spitzzüngige Albentitel wie „Crackstreet Boys“ und „Zwei Zimmer, Küche, Bong“ bewegen sich bei Kritikern und der Zuhörerschaft zwischen Belustigung und moralischem Zeigefinger. Mit Platz 4 und einer Goldenen Schallplatte beweist spätestens das Album „Crackstreet Boys 3“ jedoch, dass es über jede Kritik erhaben ist und der ironisch-bissige Stil Anklang findet.
Stets weit unter der Gürtellinie und kein Blatt vor dem Mund: ‘Tabu’ ist ein Wort, das die vier Jungs von Trailerpark nicht kennen – oder besser gesagt, mit dem sie spielen und provozieren. In ihren Texten, die man auf keinen Fall zu ernst nehmen darf, nehmen die Rapper die Hip-Hop-Szene auf die Schippe und parodieren aktuellen Zeitgeist sowie eine Gesellschaft, die viel zu oft zu pikiert auf deutschen Rap reagiert. Nicht selten treten sie mit einem Augenzwinkern und sarkastischem Schmunzeln auf illegitimes, moralisch verwerfliches Terrain. Doch die Fakten sind auf ihrer Seite: Chartplatzierungen in den Top 10, gefüllte Konzerthallen und Fans, die sie für ihre nicht ganz so ernst gemeinten Werke feiern, beweisen zweifellos den erfolgreichen Kurs der Deutschrapper.