Dudelsack, Sackpfeife und E-Gitarre – die Instrumente der Mittelalter-Rock-Band Tanzwut sind alles andere als gewöhnlich. Sie vereinen akustische Mittelaltermusik mit Rock und können aufgrund vieler elektronischer Klänge bei ihren Konzerten nicht auf Steckdosen verzichten.
Sie stehen für fulminante Bühnenshows, spektakuläre Outfits und den optischen Mittelpunkt setzt stets „der Teufel“. Als Gründungsmitglied ist der Sänger mit seinem kahlrasierten Kopf und zwei zu Hörnern aufgestellten roten Haarbüscheln das Gesicht von Tanzwut.
Hinter der außergewöhnlichen Bandidee stehen Mitglieder der Mittelaltermusik-Gruppe Corvus Corax, denen bei den mittelalterlich anmutenden Klängen von Dudelsack und Co. etwas fehlte. Und so experimentierten sie auch mit Elementen aus Elektro, ausgeprägtem Riffing und kreierten mit ihrem ersten selbstbetitelten Studioalbum eher ein Werk der neuen deutschen Härte, als des Mittelalterrocks. Nicht nur die Band In Extremo, die mit dem ersten Titel des Albums viel einstecken musste, war wenig begeistert von dieser neuartigen Verschmelzung. Auch viele Fans erkannten die ehemaligen Künstler von Corvus Corax nicht wieder, was Tanzwut spürte.
Es folgten weitere Alben in modernem Deutsch mit vereinzelten Anspielungen auf das Mittelalter und ein umfassender Besetzungswechsel im Jahre 2010 führte Tanzwut zu ihren Wurzeln zurück. Nachfolgende Songs setzten die Dudelsäcke wieder in den Vordergrund. Tanzwut fanden in einem Mittelweg ihre eigene Identität und präsentieren diese besonders gerne in Form von spektakulären Konzerten.
Mit ihrem Album „Remixes“ (2021) beweisen sie aufs Neue, dass es mit Tanzwut nie langweilig wird und sie aus Liebe zur Musik weiter mit dieser experimentieren. Dem Mittelalter bleiben sie trotz allem stets treu.